Tag 3 - Von Kilkenny bis Cork

Nach einer ruhigen Nacht (ich bin im Besitz einer fantastischen Packung Oropax) startete unser 3. Tag in Irland wieder mit einem reichhaltigen Frühstück: Dad hatte ein „Fully Irish“ und ich versuchte mich an den Huevos Rancheros“ im Billy Byrnes, direkt gegenüber unserer Unterkunft.

Dort hatten sie bis spät in die Nacht wild gefeiert - was wir von unserem Zimmer aus live hatten verfolgen können - und so war dann der Boden in den Ecken auch noch reichlich klebrig, aber das Frühstück sehr lecker. 

Mit gefüllten Bäuchen erkundeten wir dann noch ein wenig die Stadt: Es war die Woche des Kilkenny Arts Festival und die Straßen voller Live-Musik und Künstler, die ihre Arbeiten verkauften. Außerdem liefen alle in gelb-schwarzen Trickots herum, denn am späteren Nachmittag fand das Semifinale der nationalen Hurling-Meisterschaft statt und Kilkenny hatte sich qualifiziert. Auf dem Schlossplatz haben wir eine ganze Zeit einer wirklich coolen Bläser-Combo zugehört und bei Nena`s „99 Luftballons“ laut mitgesungen.

Die Band "Code of Behavior"

Anschließend ging es zurück auf die Straße - zunächst über die Autobahn nach Waterford und dann die Südküste entlang mit Blick auf die Celtics Sea und durch süße kleine Hafenörtchen. Ich hatte Siri, unserer Routenplanerin, gesagt, dass sie die großen Straßen meiden solle, damit wir ein bisschen mehr von der Landschaft mitbekämen, allerdings war ich mit diesen schmalen, sich bergauf und bergab schlängelnden Straßen so manches Mal schon recht stark gefordert. Nein, noch nicht überfordert - das kommt dann morgen!

Der 1. Blick auf die Celtic Sea bei Dungarvan Harbour

Am Abend in Cork, der 2. größten Stadt Irlands, angekommen, suchten wir uns unsere Unterkunft für die Nacht und fanden dank einer freundlichen Empfehlung das Rezz auf der MacCurtain Street. Mein Dad war von unserer Tour ziemlich erschlagen. Er legte sich für eine Stunde hin und ich erkundete schon einmal die Umgebung, um einen guten Platz für unser Abendessen auszumachen. Dabei hatten wir wohl nicht so ganz die fortgeschrittene Uhrzeit und ich die nötige Zeit, die ein älterer Herr braucht wieder wach und fit zu werden, um sich in einen cork‘schen Abend stürzen zu können, im Blick. Jedenfalls hatte alle Restaurants in der Umgebung die Küche inzwischen geschlossen, als wir uns endlich frisch geschniegelt und gebügelt auf den Weg machten. Zu unserem Glück fanden wir noch einen gerade schließenden Waffel- und Crêpeladen, der uns schnell jedem einen Crêpe mit Erdbeeren in geschmolzener Schokolade in die Hand drückte und dann hinter uns die Türen schloss.

Wenigstens mit einer kleinen Grundlage im Bauch wanderten wir dann zurück in die Nähe unseres Hotels, um dort irgendwo noch ein Guiness zum Abschluss dieses 3. Roadtrip-Tages zu genießen und landeten im Gallaghers. Durch das Fenster hatten wir eine lange Bar mit megavielen Zapfhähnen gesehen und waren gespannt, ob jeder Zapfhahn auch wirklich ein anderes Bier oder Cider lieferte. Die Freundlichkeit und Auskunftsbereitschaft hier in Irland ist schon wirklich sehr beeindruckend. Niemals hat man das Gefühl zu nerven und bisher haben sich alle immer sehr viel Zeit genommen, meinem Dad und seinen in einem lustigen Englisch vorgetragenen Geschichten zuzuhören, aber der junge Barkeeper hier brach wirklich alle Rekorde! Und mein Dad entdeckte in der langen Reihe an Zapfhähnen auch Beamish, ein sehr herbes Irish Stout, das seit 2009 nicht mehr in Deutschland zu bekommen ist. 

Beamish im Gallaghers in Cork

Mein Dad war so aus dem Häuschen und der junge Mann so amüsiert, dass er ihm ein Beamish-Glas schenkte. Das 3. Glas auf dieser Reise - mal sehen, ob wir die alle heil nach Hause bringen. Am Ende wankten wir reichlich mit Beamish und Orchard Thieves Cider gefüllt nach Hause in den 6. Stock unseres Hotels mit sagenhaftem Blick über das nächtliche Cork.

Cork bei Nacht aus unserem Hotelzimmer

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