Tag 1 - Die Anreise

Aufregend - endlich geht es los. Im Kopf sind schon viele Szenarien durchgespielt und viel Fragen aufgekommen, wie „Was, wenn ich mit dem Links- ... nein Rechts- …, hä? Wie war der Verkehr in Irland noch?“ Worauf ich zurück kommen werde! Oder: „Was, wenn mein Englisch nicht gut genug ist oder mein Dad zu sehr schnarcht?“ Die meisten Fragen beantworten sich schon am ersten Tag! Aber jetzt sind wir endlich da: Dublin in Irland!
Der Flug war erwartungsgemäß platzarm, aber dafür hat er nicht so viel von unserem Reisebudget verschlungen. Mit 30 Minuten Verspätung ging es los, doch der Pilot hat etwas auf die Tube gedrückt, was bei der Ankunft nur noch 15 Minuten Verspätung ergab. Klasse, jetzt nur noch schnell den Schalter unseres Autovermieters finden… Schnell? Ich hatte vergessen, wie groß der Flughafen in Dublin ist. Bereits vor 3 Jahren, als meine Schwester Julia, ihr Mann Meinhard, Martin und ich meinem Vater einen Kurztrip Dublin zum Geburtstag geschenkt hatten, waren wir auf der Suche nach dem Bus in die City Kilometer gelaufen! Nun, das war dieses Mal nicht anders. Und kurz erwähnt: Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen Megahunger!
Schalter gefunden - ich habe sogar den irischen Mitarbeiter einigermaßen verstanden und er mich offensichtlich auch, Auto in Empfang genommen - einen silbernen Ford Fiesta - und auf gehts: Das Cassidys Hotel direkt an der Kreuzung zur berühmten O‘Connell Street erwartete uns… Mist, falsche Seite beim Einsteigen ins Auto. Eine Einführung durch den Mitarbeiter gab es nicht. Er drückte mir den Schlüssel in die Hand und wünschte mir viel Glück! Aber offensichtlich fand mein Dad ihn trotzdem so nett, dass er ihm eine seiner 2-Euro-Münzen mit Holstentor drauf, von denen er 8 Stück für besonders gastfreundliche Iren mit auf die Reise genommen hat, mit den Worten „It‘s from my Hometown“ in die Hand drückte.
Nachdem wir also die Seiten gewechselt, ich hinter‘m Lenkrad auf der rechten Seite Platz genommen hatte und die Suche nach der Ausfahrt aus dem Parkhaus erfolgreich war, ging der wohl anstrengendste Teil dieser Reise für mich los: Linksverkehr! Ich hatte schon vorher versucht, im Kopf das Abbiegen, links in den Kreisverkehr fahren und rechts überholen durchzugehen, aber wirklich vorbereitet hat mich dieses Mindset auf die Realität nicht! Mein Fahrstil war unterirdisch und da half es auch nicht, dass mein Dad der zugeschalteten Siri, die uns den Weg wies, gern mal widersprach, weil er zunächst sein Hörgerät nicht eingeschaltet hatte. Endlich angekommen habe ich verbotenerweise kurz vor dem Hotel gehalten, meinen Dad und das Gepäck ausgeladen und in der Lobby platziert und den Wagen in einem Parkaus in Nähe untergebracht. Zum Glück habe ich beim Verlassen des Hotels noch eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn getroffen, die mich fragte, ob ich meinen Wagen auch gerade ins Parkhaus fahren wolle. Sie hatte die Erfahrung schon hinter sich und gab mir eine neue Wegbeschreibung, da sie mit den Infos des Portiers gut eine Stunde gebraucht hatte, um das Parkhaus zu finden. Sie sagte mir: „If you think you are totally wrong then it is guaranteed to be the way to go. Do not despair!“ Auch ich habe gut 40 Minuten benötigt, obwohl der Fußweg zurück nicht einmal 10 Minuten gedauert hat.
Eingecheckt, Zimmer bezogen, frisch gemacht und los: Dublin City wir kommen und haben inzwischen mehr als ein Loch im Bauch!
The Wild Duck in Dublin
Dad wollte gern zu Beginn unserer Reise Fish & Chips essen. Nach einer langen Suche wurden wir in der Sycamore Street im Temple Bar Viertel fündig: im „The Wild Duck“. Fish & Chips gab es hier zwar nicht, aber mein Dad hatte ein riesiges Backed-Fish-Sandwich mit Garlic Fries und ich sehr leckere Chickenfingers mit Potatoe-Fries. Endlich etwas zu Essen! Und hier gab es dann auch das erste Guiness für meinen Dad. Die junge Frau, bei der wir zum Schluss bezahlten, sagte im Gespräch mit meinem Vater, dass sie erst seit 4 Jahren Guiness trinken würde (sie war 25 Jahre), nachdem mein Dad ihr stolz berichtet hatte, er tränke bereits seit 53 Jahren Guiness, sei aber erst das zweite Mal in Ireland. Ich sagte zu ihr, er sei schon ein Pro, worauf sie erwiderte: „Oh, I think so without looking!“ Aber sie lachte…
Das erste Guiness in Dublin
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